FI-Schutzschalter: Was er ist, warum er lebenswichtig ist und wo er Pflicht ist
Ein FI-Schutzschalter, ein Sicherungsgerät, das beim elektrischen Fehlerstrom sofort die Stromzufuhr unterbricht, um Stromschläge zu verhindern. Auch bekannt als RCD, ist er der letzte Schutz, wenn etwas schiefgeht – etwa wenn jemand eine defekte Steckdose anfasst oder Wasser in die Steckdose läuft. Er reagiert innerhalb von Millisekunden, viel schneller als eine Sicherung, und verhindert tödliche Stromschläge. In Deutschland ist er seit 1976 in Neubauten Pflicht – doch in vielen Altbauten fehlt er noch immer, obwohl er die häufigste Todesursache durch Elektrizität im Haushalt verhindern könnte.
Ein Elektroinstallation, das Gesamtsystem aus Leitungen, Steckdosen, Schaltern und Sicherungen, das Strom in einem Gebäude verteilt ohne FI-Schutzschalter ist wie ein Auto ohne Airbag: Technisch funktioniert sie, aber bei einem Fehler wird es gefährlich. Besonders in Altbauten, wo Kabel oft aus den 60er oder 70er Jahren stammen, ist der FI-Schutzschalter kein Luxus – er ist eine Überlebensmaßnahme. Viele Hausbesitzer denken, dass alte Sicherungen ausreichen. Doch das stimmt nicht. Eine klassische Sicherung schützt nur vor Überlastung oder Kurzschluss, nicht vor Strom durch den menschlichen Körper. Der FI-Schutzschalter hingegen erkennt, wenn Strom abweicht – etwa durch einen defekten Wasserkocher oder eine nasse Steckdose – und schaltet ab, bevor es zu einem Unfall kommt.
Was viele nicht wissen: Der FI-Schutzschalter ist nicht nur für das Badezimmer oder die Küche wichtig. Er muss in allen Steckdosenkreisen installiert sein, die im Wohnbereich liegen – also auch im Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Keller. Und er muss regelmäßig getestet werden. Ein Knopf auf dem Gerät, der mit "T" markiert ist, simuliert einen Fehlerstrom. Drücken Sie ihn einmal im Monat – wenn er nicht abschaltet, ist er defekt und muss ersetzt werden. In Mehrfamilienhäusern ist die WEG oft für die Installation verantwortlich, aber viele Eigentümer warten jahrelang, bis jemand anderes es macht. Dabei kostet die Nachrüstung heute oft weniger als eine neue Heizung – und rettet Leben.
Wenn Sie in einem Haus mit alten Kabeln leben, ohne FI-Schutzschalter, dann sind Sie nicht nur rechtlich in einer Grauzone – Sie sind gefährdet. Die Versicherung zahlt nicht immer, wenn ein Unfall passiert, weil der Schutz nicht gesetzlich vorgeschrieben war. Und selbst wenn sie zahlt, ist das kein Trost, wenn jemand schwer verletzt ist. Die meisten Elektrosanierungen, die wir in den Beiträgen unten sehen, beginnen mit genau diesem Schritt: den FI-Schutzschalter einzubauen. Danach folgen neue Steckdosen, geprüfte Leitungen, Erdung – aber alles ohne FI-Schutzschalter ist halbherzig. Es geht nicht um Modernisierung. Es geht um Sicherheit. Und die beginnt nicht mit einem neuen Bad oder einer neuen Heizung. Sie beginnt mit einem kleinen schwarzen Kasten an der Stromverteilerleiste. Und wenn der nicht da ist, ist Ihr Zuhause nicht sicher.